Wie wird man Moderatorin? (Teil 2)
- Dorothée Frei-Stahl
- 17. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Während vieler Wochenenden an der HdM war ich wieder Studentin. Zum dritten Mal also. Für Campus-Feeling habe ich mich zu alt gefühlt, aber dank einer tollen Gruppe mit sehr interessierten, lieben und ehrgeizigen Menschen, trotzdem viel mitnehmen können. In erster Linie persönliche Entwicklung, ausprobieren, Erfahrungen sammeln und - sich komplett neu aufstellen können. Das alles nahm ich als großen Gewinn. Wann kann man das schon. Finanziell war es ein bisschen mau. Die Kosten des Lehrgangs, aktuell betragen sie kapp 5.000 Euro, müssen erst mal wieder reingeholt werden. Geholfen haben die Castings, auf die wir uns zwischendurch bewerben konnten, nicht nur finanziell, auch um Erfahrungswerte zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Für einige Kunden moderiere ich bis heute. Und letztendlich kosten alle Aus- oder Weiterbildungen und für das, was das IMO geboten hat, fand ich es absolut fair.
Meine Lieblingsseminare waren definitiv eine Aufzeichnung von Report Mainz im SWR Studio und das Kritische Interview mit Ingo Zamperoni. Aber auch Live-Schalten beim SWR in Stuttgart oder Radiobeiträge zu schreiben und anzumoderieren, fand ich mega.
Nach Abschluss des IMO Lehrgangs war ich ein bisschen lost. Wie an Jobs kommen, wo weitermachen. Und auch hier hat es wieder eine ganze Weile gedauert, die ich schlicht überbrücken musste. Website aufbauen, Referenzen einpflegen und Kaltakquise. Sicher eins der unangenehmsten Dinge. Darum drücke ich mich bis heute am längsten. Aber nur auf Kontakte und Empfehlungen zu vertrauen, wäre naiv. Bei mir jedenfalls funktioniert es (noch) nicht ausreichend. Also verschicke ich mein Portfolio, spreche Menschen aktiv an oder betreibe Eigen-PR in den Sozialen Medien.
Und ja, manchmal ist es zäh. LinkedIn und ich führen eine Hassliebe. Wobei die Betonung auf.... naja.... Es gibt Wochen, Monate, in denen sich sehr wenig bewegt, an denen die Zweifel nagen. Die philosophischen Stunden häufiger werden. Suche ich mir doch wieder eine Anstellung, ist die Selbstständigkeit für mich überhaupt richtig, wie will ich für das Alter vorsorgen.
Und dann kommen plötzlich diese drei Tage in Folge, an denen Anfragen reinkommen, mit denen man so überhaupt nicht gerechnet hat. Und dann freue ich mir einen Ast ab! Und bin dankbar und denke: Es ist alles gut so, wie es ist.
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